feiner Nostalgie-Film
Der Film ist etwas langsam von der Geschwindigkeit her, die Musik nervt ziemlich und die Schauspieler/die Figuren sind eher lahm, einfach und träge.
Dennoch hatte ich meine Freude an dem Film, denn es wurde richtig viel von Dresden gezeigt und ich habe alles (bis auf dieses Mietshaus) erkannt.
Die vielen Aufnahmen vom Stadtzentrum und auch an der Elbe, das hat mir echt gefallen, und das vor so dermaßen vielen Jahren, da gab es diverse Gebäude noch gar nicht und an der Tankstelle war noch die Anzeige im D-Mark.
Cool! Und dort klebte ein Plakat von Bob Dylan in der Jungen Garde
Und auf diesem Konzert war ich
Das war kurz vor meinem ersten Kind. Hachmach wie die Zeit vergeht.
Die Schlussszene war auf den Treppen von Schloss Pillnitz an der Elbe. Das ist ein Stückchen weg raus aus dem Stadtzentrum.
Es gab auch einen emotionalen Moment, wo die Kommissare in einer Plauderei ihre Arbeit hinterfragt haben.
Besonders dramatisch und traurig war die vergebliche Verliebtheit von Kain in die Autos reparierende und hinkende Jo. Eigentlich hätten sie super gut zusammen gepasst und es war wirklich süß, wie sie miteinander getanzt und sich den Regen abgetrocknet haben.
Aber als Kommissar darf man sich nicht während einer laufenden Ermittlung mit Verdächtigen einlassen.
Der depressive Psycho-Vater und seine blonde Männer-verschlingende Tochter: Na das war ja mal echt maximal ekelhaft: Die haben sich geküsst, und zwar richtig! Gruselig!
So eine überhebliche blonde Tussi, auch ihr Vater war nur eine Marionette für sie.
Und der Vermieter! Was für ein geldgieriger schmieriger blonder beziehungsunfähiger Schoßhündchen-Besitzer, der sich nicht, aber auch gar nicht für Menschen und Leben und Tod interessiert hat, sondern nur Geld, Profit und Bequemlichkeit im Sinn hat
Das ist echt widerlich. Hoffentlich stirbt er einen einsamen Tod.
Es ist nicht gut bzw. kann wirklich dramatisch enden, wenn Eltern ihren Kindern keine Liebe entgegen bringen, haben wir hier mal wieder gesehen.
Interessant gemacht fand ich auch, wie Ehrlicher sie dann alle aus dem Haus versammelt hat und ihnen im lockeren reflektierenden Gespräch so langsam herauskristallisierend den Täter präsentiert hat.
Das war ähnlich wie beim Detektiv Hercule Poirot von der britischen Schriftstellerin Agatha Christie.