Dresden - Ehrlicher (a. D.) - Todesangst (413)

Wiederholung von diesem mir noch unbekannten Tatort aus meiner Stadt am Mittwoch Abend: Tatort-Fans: ~2021 - Welche Folge läuft wann wo?

HachMach, wunderbar, Ehrlicher & Kain in Dresden.

alles Sehenswürdigkeiten bzw. mir bekannte Institutionen, sehr schön:
• die Semperoper
• die Schwimmhalle im Stadtzentrum, wo ich auch mit meinen Töchtern war
• der Körnergarten (feines kleines Lokal)
• das Blaue Wunder (imposante Brücke)
• die Elbe und der Blick auf die Häuser am Ufer auf der Schillerplatzseite

absolut witzig:
• der sächsische Kabarettist und Schauspieler Tom Pauls als Lehrer für Ballett
• Videokassetten & Videorekorder

beeindruckend: wie Kain und die Steiner ihre Kräfte messen, also wer die stärkeren Nerven hat

dramatisches Thema: Kindesentführung
Bruno Ehrlicher als Opa ist schwer betroffen und immer wieder neu aggressiv, weil er nicht so ermitteln darf, wie er will.

Die charismatische DDR Schauspielerin Katrin Saß mit der tiefen Stimme ist ja hier in ihrer Rolle als Ermittlerin besonders kalt und emotionslos und ohne Verständnis für die Mutter. Krass.

Der Film ist gut und tatsächlich auch spannend, was den Fall betrifft.
Ich bin gespannt, wer das Kind entführt hat und vor allem warum!
Es gibt mehrere Verdächtige, ich habe keine Ahnung, gelegentlich wird andeutend gezeigt, wie der/die Entführer/in sich lieb kümmert um das Kind, was schon schräg ist bzw. irgendwie Nähe zum Kind zeigt.

Mich hat die Müdigkeit gestern Abend darnieder gerafft, mir sind die Augen zu gefallen, ich musste abbrechen, ich bin gespannt, wie es weiter geht.

So, nun habe ich den Film zu Ende gesehen, er hat mir sehr gefallen:

Ich habe viel von meiner Stadt gesehen.
Die Kommissare gehören mit zu meinen Lieblingskommissaren, ihre Art gefällt mir sehr.

Der Fall ist sehr dramatisch, besonders das Ende: das Leben des Kindes hängt an einem seidenen Faden.

Schön, wie beide Kommissare trotz vieler Widerstände konsequent daran arbeiten, das Kind zu finden...

Am Schluss hatte ich Tränen in den Augen.


Teil-Spoiler:


Der Täter ist nicht vorhersehbar gewesen.
Das Motiv ist Rache, Ehrlicher hätte ihm angeblich zu Wendezeiten in einem Fall durch Aussage und Unterschrift, obwohl jeder Mann unschuldig war, das Leben ruiniert und alles kaputt gemacht, es ging um einen Fall mit sexuellem Missbrauch an Kindern.

Der Täter von damals beging Selbstmord, der Täter von heute hat jahrelang Ehrlicher heimlich verfolgt, bis er mit der Entführung von der Enkelin von Ehrlicher zuschlug.

Aber Ehrlicher war es damals gar nicht. Ein Kollege hat damals zur Wende seine Unterschrift gefälscht. Heute bereuend: "Was hat denn damals so eine Unterschrift bedeutet? Nichts!"

Tja, damals zur Wende war tatsächlich überall Chaos.

Aber manche Taten haben eben langwierige Auswirkungen.

feiner, sehenswerter Film